Smart Home: vernetzte Alarmsysteme sind gefragt

Smart Home: vernetzte Alarmsysteme sind gefragt

Für seine Studie „Ready for Take-off? – Smart Home aus Konsumentensicht“ befragte das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte 1.000 Konsumenten in Deutschland zu ihren Erwartungen an die intelligente Hausvernetzung.

Die Studie „Ready for Take-off? – Smart Home aus Konsumentensicht“ von Deloitte und der Technischen Universität München zeigt, dass sich Nutzer vor allem auf Grund der zusätzlichen Sicherheit für eine intelligente Heimvernetzung entscheiden würden.

Gesteigerte Sicherheit und Komfort

Als primäre Kaufentscheidungen zählen der bessere Komfort sowie die gesteigerte Sicherheit durch ein vernetztes Heim. So geben 47 Prozent den zusätzlichen Komfort, der durch die intelligente Hausvernetzung entsteht, als wichtigsten Grund für ihr Interesse an Smart Home an. Knapp gefolgt von der zusätzlichen Sicherheit, die für 43 Prozent von Bedeutung ist. Vor allem für jüngere Nutzer ist die Bequemlichkeit, die durch die Fernsteuerung von Gebäudefunktionen per Mobile Devices entsteht, ein wichtiges Anschaffungskriterium. Für 49 Prozent der 1.000 befragten Teilnehmer ist das Smartphone unter den mobilen Endgeräten das bevorzugte Steuergerät.

Neben dem Interesse an Wach- und Sicherheitsdiensten herrscht zudem eine hohe Nachfrage an Wartungs- und Installations-Supports. Kunden wünschen sich hier laut Deloitte einen Service vor Ort, anstatt kostenpflichtige Servicehotlines oder ähnliches.

Zahlungsbereitschaft für Zusatzdienste

Aus der Studie geht hervor, dass in Deutschland eine Zahlungsbereitschaft für vernetzte Lösungen vorhanden ist. So würde fast ein Drittel der befragten Studienteilnehmer über 30 Euro im Monat für ein Smart-Home-Komplettpaket bezahlen. Zudem sind zwei Drittel bereit, für Zusatzservices Geld auszugeben. Unter den 25- bis 34-Jährigen ist das Interesse besonders hoch.

Bedenken bei der Datensicherheit

Einzige Bedenken haben deutsche Verbraucher, laut der Deloitte-Studie, bei dem Thema Datensicherheit. So ist neben dem Haupthemmnisgrund – den zu hohen Kosten (44 Prozent) – mangelnder Datenschutz für 29 Prozent ein Grund für fehlendes Interesse an einem vernetzten Heim. Deloitte zufolge ist diese Sorge insbesondere bei älteren Nutzern stark ausgeprägt.

Zudem stehen nur wenige Verbraucher der Weitergabe und Verwendung ihrer Daten an und durch Smart-Home-Anbieter offen gegenüber. So genießen unterschiedliche Anbieter auch unterschiedliches Vertrauen. Das größte Vertrauen der Nutzer haben Telekommunikationsanbieter. Laut des Beratungsunternehmens herrscht gegenüber Internetunternehmen die größte Skepsis.

Vorteile für deutsche Smart-Home-Anbieter

Aus der Umfrage ging hervor, dass 44 Prozent der Befragten in jedem Fall, vor dem Hintergrund des Datenschutzes sowie der Datensicherheit, einen deutschen Anbieter vorziehen würden. Lediglich für 12 Prozent spielt die Nationalität des Anbieters keine Rolle. Durch mehr Transparenz würde sich laut Deloitte der Wettbewerbsvorteil ausbauen lassen.

„Viele intelligente Gebäudefunktionen werden durch die Verwendung von Nutzungsdaten erst möglich oder erheblich verbessert. Die Bereitschaft zum Teilen dieser Daten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Smart Home. Bei Verbrauchern kann aber über eine größere Transparenz zusätzliches Vertrauen geschaffen werden“, erläutert Alwine Mohnen, Professor für Unternehmensführung an der TU München.

Laut Deloitte seien die Marktstrukturen jedoch noch zu unklar, als dass Konsumenten schon eine eindeutige Präferenz bei Anbietern haben könnten. Insgesamt bietet die steigende Beliebtheit von Smart-Home-Lösungen sowohl Geräteherstellern, Handel, Wohnungswirtschaft wie auch dem Telekommunikations- und Dienstleistungssektor Potenzial.

„Aus der Popularität von Smart Home ergeben sich bereits heute beträchtliche Vermarktungsmöglichkeiten. Viele Konsumenten haben sich allerdings hierzu noch keine Meinung gebildet. Über ein umfassendes Informationsangebot kann daher sogar weiteres Potenzial für die intelligente Hausvernetzung erschlossen werden“, erklärt Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.
Autor: Sarah Böttcher

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